Endgeräte für AR / MR
Für Augmented Reality (AR) und Mixed Reality (MR) Anwendungen werden Endgeräte mit einer komplexen Komposition von Hardware-Modulen benötigt (Smartdevices). Historisch bedingt waren die ersten Endgeräte dieser Art Smartphones, allen voran das Apple iPhone 3GS. Später folgten Tablets wie die Android basierten Geräte von Samsung (Samsung Galaxy Tab-Reihe) oder auch Apples iPad, welches wie die iPhones auf dem Betriebssystem iOS basieren. Im Jahr 2012 stellte Google sein Projekt “Google Glass” vor und auch wenn es zu dieser Zeit nicht der einzige Stellvertreter von Smartglasses war, gewann es durch die Vermarktung und das Feature-Set die meiste Aufmerksamkeit. Stand 2017 gewinnen Smartglasses (u.a. auch die Neuauflage der Google Glass) und AR-Headsets mit komplexeren Technologien und umfangreicher Sensorik die Aufmerksamkeit der in Aufbruchstimmung befindlichen Entwickler-Szene (z.B. HoloLens, Meta2, Magic Leap). Nachdem im Software-Segment sowohl Apple (ARKit) als auch Google (ARCore) für ihr jeweiliges Betriebssystem eigene Augmented Reality Basistechnologien vorgestellt haben, legt die Entwicklung nahe, dass auch Apple als Endgerätehersteller nicht ohne Augmented Reality optimierte Smartphones oder gar eigenen Smartglasses auskommen wird (Stand Q1 2017).
Nachfolgend wird eine Übersicht zu den unterschiedlichen Smartdevices gegeben. Natürlich können Anwendungen auch Device übergreifend zum Einsatz kommen oder das Nutzererlebnis live auf große Monitore übertragen und / oder als Video aufgezeichnet werden (z.B. für Messen oder andere Präsentationsformen).
Smartphone im Einsatz mit AR App
Smartphone und Tablet im Einsatz mit AR App
Vorteile
- weite Verbreitung im Endkundensegment
- wird von Endkunden praktisch immer mitgeführt
- typische Plattform für die Verbreitung von Apps, welche von den Nutzern auch “routiniert” eingesetzt werden
- Tablets haben zudem noch mehr Rechenleistung als Smartphones und in der Regel ein größeres Display
Überblick
Smartphones und Tablets sind in der Regel Hersteller übergreifend mit ähnlichen / vergleichbaren Hardwarekomponenten ausgestattet und werden bedingt durch die hohe Verbreitung im Endverbraucher-Markt schon lange als Plattform für AR-Apps verwendet. Zusätzlich zu diesen gewöhnlichen Smartphones und Tablets gibt es Speziallösungen, welche “noch” nicht im Mainstream angekommen sind und im Gegensatz zu den weit verbreiteten Modellen über zusätzliche, speziell für Augmented Reality Anwendungen optimierte, Hardwaremodule verfügen.
Beispiele für weitverbreitete Smartphones / Tablets
Typ: Smartphone
Gerät: iPhone
Hersteller: Apple
Betriebssystem: iOS
Typ: Smartphone
Gerät: Galaxy S Serie
Hersteller: Samsung
Betriebssystem: Android
Typ: Smartphone
Gerät: P-Serie
Hersteller: Huawai
Betriebssystem: Android
Typ: Tablet
Gerät: iPad
Hersteller: Apple
Betriebssystem: iOS
Typ: Tablet
Gerät: Galaxy Tab Serie
Hersteller: Samsung
Betriebssystem: Android
Typ: Tablet
Gerät: Media T3 10
Hersteller: Huawei
Betriebssystem: Android
Beispiele für Smartphones / Tablets mit AR optimierten Zusatzkomponenten
Typ: Phablet
Gerät: Phab 2 Pro
Hersteller: Lenovo
Betriebssystem: Android
Sonderkomponente: Google Tango Technologie (advanced computer vision, image processing, special vision sensors)
Hinweis: Tango wurde August 2017 eingestellt.
Typ: Smartphone
Gerät: ZenFone AR
Hersteller: Asus
Betriebssystem: Android
Sonderkomponente: Google Tango Technologie (advanced computer vision, image processing, special vision sensors)
Hinweis: Tango wurde August 2017 eingestellt.
Bild zu Microsoft HoloLens, verwendet mit Erlaubnis von Microsoft
Video zur Microsoft HoloLens
Vorteile
- speziell für Mixed Reality und AR Anwendungsgebiete zugeschnittenes Hardware Profil
- “Hands free” Interaktion via Gesten- und Spracherkennung
- AR optimierte Hardware ermöglicht anspruchsvollere AR Softwarelösungen (z.B. Orientierung im Raum ohne Bildmarker etc.)
- Intuitive Wahrnehmung der Realitätserweiterung durch direkte Überblendung im eigenen Blickfeld
Überblick
Smartglasses gibt es für eine Vielfalt von Anwendungsfällen mit unterschiedlichen Anforderungsprofilen und dadurch bedingt ebenso unterschiedlichen Hardware-Konfigurationen. Für AR Anwendungen optimierte Smartglasses verfügen in der Regel nicht nur über einen eigenen Prozessor und die entsprechende Energieversorgung (Akku), sondern zudem über komplexe Hard- und Software-Module zur Erkennung und Auswertung des realen Umfelds sowie eine Möglichkeit der visuellen und auditiven Wiedergabe von digital angereicherter Realeindrücke (also der Blick durch die Brille in das eigene Umfeld mit zusätzlich dargestellten, virtuellen Überlagerungen / Anreicherungen).
Beispiele für AR Smartglasses / Datenbrillen
Typ: AR-Headset
Gerät: HoloLens
Hersteller: Microsoft
Betriebssystem: Windows
Status: Verfügbar
Typ: AR-Headset
Gerät: Meta 2
Hersteller: Meta
Betriebssystem: Eigenes Betriebssystem
Status: Verfügbar
Typ: AR-Smartglasses
Gerät: R7, R8 and R9 Series
Hersteller: ODG (Osterhoutgroup)
Betriebssystem: Recticle OS basierend auf Android
Status: R7 verfügbar
Typ: AR-Headset
Gerät: DAQRI Smart Glasses
Hersteller: DAQRI
Betriebssystem: DAQRI Visual Operating System™ (VOS)
Status: Verfügbar
Typ: AR-Smartglass
Gerät: Atheer AiR Glasses
Hersteller: Atheer
Betriebssystem: Android
Status: Verfügbar
Beispiele für “einfache” Datenbrillen
Typ: Datenbrille
Gerät: Google Glass Enterprise
Hersteller: Google
Betriebssystem: Android
Status: In Vorbereitung (B2B)
Typ: Datenbrille
Gerät: Vuzix M 300
Hersteller: Vuzix
Betriebssystem: Android
Status: Verfügbar
Typ: Datenbrille
Gerät: Spectacles
Hersteller: Snap
Betriebssystem: Eigenständige App
Status: Verfügbar
AR Kiosk System zur Vorschau und Produktkonfiguration
AR Installation mit Gesichtserkennung von Panasonic
Vorteile
- AR-Kiosk kann visuell und funktional nahtlos in den Messe- oder Verkaufsauftritt auf Events oder am POS integriert werden
- Vielfalt möglicher Bausteine und flexible Konfiguration der Hardware und Sensoren ermöglichen maßgeschneiderte AR-Lösungen
- Nutzer haben geringe Einstiegsbarriere und müssen weder das eigene Smartphone mitführen noch eine App herunterladen
- Qualität der grafischen Elemente und virtuellen Erweiterungen durch hohe Rechenleistung oftmals besser als bei mobile AR
Überblick
Kiosk-Systeme und interaktive AR-Installationen haben sich schon vor der Verbreitung von Smartphones und mobile-AR als innovative Lösung für Events, Messen und am Point-of-Sale (POS) bewährt und setzen in der Regel auf das Prinzip des “Magical Mirror” (magischer Spiegel). Lösungen in diesem Bereich können auf Basis von All-in-One Geräten (meist große Android Tablets) oder PC und Laptop Komponenten realisiert werden. Letztere haben entsprechend mehr Rechenleistung und können zudem mit verschiedenster Hardware und Sensoren kombiniert werden (z. B. Kinect). Die Lösungen bieten flexible Konfigurationsmöglichkeiten und ersetzen am Einsatzort das Smartphone des Nutzers.